Advent – mehr als nur 24 Türen

Der Advent rückt näher – und mit ihm die Zeit der Adventskalender. Schon seit Wochen begegnen Dir in Geschäften und online die unterschiedlichsten Varianten: von klassischen Bildkalendern über Schokolade und Spielsachen bis hin zu Bier- oder Chipskalendern. Doch woher kommt dieser Brauch eigentlich?

Die Wurzeln des Adventskalenders reichen weit zurück. Der reformierte Theologe Johann Heinrich Wichern zündete bereits 1838 in seinem Kinderheim 24 Kerzen an, um den Kindern das Warten auf Weihnachten zu erleichtern. Gedruckte Adventskalender kamen dann Anfang des 20. Jahrhunderts auf – der Münchner Verleger Gerhard Lang gilt als ihr Erfinder. Seine Idee: Kinder sollten kleine Bildchen ausschneiden, sinnvolle Sprüche entdecken und ein gemeinsames Gesamtbild gestalten.

Der ursprüngliche Zweck bleibt bis heute derselbe: Die Zeit des Wartens auf die Ankunft Jesu Christi bewusst zu erleben und zu gestalten. Doch die Vielfalt der modernen Adventskalender zeigt, wie unterschiedlich wir diese Zeit heute nutzen – mal pädagogisch, mal spielerisch, mal einfach genüsslich.

Vielleicht empfindest Du Adventskalender als kindlich oder als zusätzliche Aufgabe im ohnehin vollen Dezember. Vielleicht können sie aber auch ein Anlass sein, jeden Tag einen Moment der Ruhe zu finden – als Familie, als Paar oder ganz für Dich selbst. Ein kurzer Text, ein gemeinsames Rätsel, ein kleiner Gedanke kann viel bedeuten in einer Zeit, die für viele hektisch ist.

Wie auch immer Du die kommenden Wochen gestaltest:
Ich wünsche Dir einen gelassenen Start in die Adventszeit und viele ruhige, besinnliche Momente.

Vera Tonazzi

Katholisches Pfarramt Einsiedeln
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