Bittgänge – betende Wege im Vertrauen auf Gott

Gemeinsam unterwegs – im Glauben, im Gespräch, im Gebet

Wunderbar als Gemeinschaft unterwegs sein. Friedlich, freundlich, in guten Gesprächen – aber auch mit Momenten der Stille und des Innehaltens. Viele Kilometer miteinander zu gehen, verbindet auf besondere Weise.

Der Bittgang ist eine lebendige und tief verwurzelte Tradition der Kirche. Seit Jahrhunderten machen sich Gläubige gemeinsam auf den Weg, getragen von Liedern, Gebeten und Meditationen. Durch Felder, Wiesen und Dörfer zieht eine Gemeinschaft, vereint in der Bitte um Gottes Segen – für die Menschen, für die Natur, für unsere Welt.

Ursprünglich entstanden Bittgänge in Zeiten der Unsicherheit – bei drohenden Missernten, Krankheiten oder anderen Naturkatastrophen. Damals wie heute bringen wir unsere Sorgen und Hoffnungen vor Gott: Wir bitten um günstiges Wetter, um reiche Frucht der Erde, um Frieden und um den achtsamen Umgang mit der Schöpfung.

„Unser tägliches Brot gib uns heute.“
(vgl. Matthäus 6,11)

Der Bittgang ist mehr als nur ein gemeinsamer Weg. Er ist ein Zeichen des Vertrauens und der Hoffnung. Wir legen unsere Bitten in Gottes Hände – und zeigen zugleich: Wir sind nicht allein. Wir sind als Glaubensgemeinschaft unterwegs.

Und während unsere Schritte uns durch die Natur führen, öffnen sich unsere Herzen – für Dankbarkeit, für Achtsamkeit und für die Verantwortung gegenüber unseren Mitmenschen. Gerade in einer Zeit, in der so vieles selbstverständlich erscheint, erinnern uns diese Wege daran, dass alles Leben ein Geschenk ist.

Mit jedem Schritt bringen wir unseren Glauben in Bewegung – und tragen Segen, Hoffnung und Zuversicht hinaus in unsere Welt.

Katholisches Pfarramt Einsiedeln
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